Broschüren

Knochenstoffwechselt und Brustkrebs

FOA..Dr.Walter Herz

Chirurg. Abteilung LKH-Hochsteiermark

Standort Leoben

 

Die häufigste Tumorlokalisation der Frauen in Österreich ist Brustkrebs. Der Ort der häufigsten Metastasierung ist der Knochen. Durch Verbesserung und Früherkennung, gesteigerte Selbstverantwortung und Aufklärung sowie innovative Behandlungsmethoden ist es im letzten Jahrzehnt zu einer deutlichen Verbesserung der Überlebensstatistik in unserem Land gekommen.


Der Knochenstoffwechsel steht aus diversen Gründen im Brennpunkt der klinischen Forschung. Zirkulierende Tumorzellen, die Modifizierung des Knochenmarkraumes oder Transformierung von Tumorzellen sind Ziele intensiver Bemühungen weltweiter Forschungseinheiten und bringen Schritt für Schritt neue Erkenntnisse für den Verlauf und die Behandlung dieser Erkrankung

 

Für die Senologie(= die Lehre von der weiblichen Brust)2 ist der Knochen aus folgenden Gründen zunehmend in das Blickfeld des Interesses gerückt.:

 

  1. Behandlung von Knochenmetastasen
  2. Behandlung der therapieinduzierten Osteoporose
  3. Prävention im Rahmen adjuvanter Brustkrebstherapie
    unter Beachtung aller Risikofaktoren

 

 

Behandlung von Knochenmetastasen

 

der Behandlung ist es, die Stabilität des Knochens zu erhalten, und die häufigsten Beschwerden wie Knochenschmerzen, Knochenbrüche, Spinalkanalenge durch Wirbelkörpereinbrüche und Hyperkalcämie (= zu hoher Kalcium-Spiegel zu verhindern.Neben den klassischen Therapeutika wie antihormonelle Therapie oder Chemotherapie haben sich für die Behandlung der Knochenmetastasen Wirkstoffe die den Knochenabbau hemmen, wie Bisphosphonate ( z.B. Zoledronsäure) und Denosumab ein RANK-Ligand- Antikörper, etabliert. Zusätzlich kommen Strahlentherapie und in Einzelfällen Operationen zum Einsatz. Die Behandlung ist in vielen klinischen Studien erprobt und etabliert, und auch bei vielen anderen Tumorentitäten der goldene Standard

 

Behandlung der therapieinduziertenOsteoporose:

 

Unter diesem Begriff verstehen wir die die Verminderung der Knochendichte und damit verbunden die Steigerung des Knochenbruchrisiko, ausgelöst durch die verabreichten Medikamentew zur Krebsbehandlung. Behandlungsbezogene Knochenbrüche bedeuten für die Patientinnen nicht nur den Verlust an Lebensqualität, sondern erhöhen in letzter Konsequenz auch die Mortalitätsrat. In den großen medizinischen Studien bei postmenopausalen Frauen mit hormonrezeptorpositiven Brustkrebs hat sich gezeigt, dass die Behandlung mit Aromatasehemmern zu einem Knochendichte verlust von bis zu 3% pro Therapiejahr führt, was in allen Studien zu einer Erhöhung der Knochenbruchraten geführt hat. Aus diesem Grund sollte die Knochendichte während der Behandlung monitiert werden.

 

Die Behandlung besteht aus Bewegungs- und Koordinationstraining zur Sturzvermeidung, Vermeidung von Risikofaktoren wie Alkohol und Nikotinkonsum, Kalziumreicher Ernährung sowie medikamentösem Einsatz von Kalciumpräparaten und/ oder Vitamin D, und der Verabreichung von Bisphosphonaten oder Denosumab.

 

Prävention im Rahmen adjuvanter Brustkrebstherapie:

 

Letzter gedanklicher Schritt nach Behandlung von Krankheit und Behandlung von Theraphiefolgen ist es  Vorsorge (= Prävention) zu treffen und diese Folgen zu verhindern.

 

In großen internationalen Studien mit vielen tausenden Patientinnen hat sich gezeigt, dass wir durch medikamentöse Behandlung nicht nur den Verlust an Knochendichte, sondern auch die Häufigkeit der Metastasierung verringern können. Auch das Wiederauftreten der Erkrankung in der Brust lässt sich verringern, und all diese Effekte führen zu einer zu einer Erhöhung der Gesamtüberlebensrate!

 

Die Österreichische Forschungsgruppe ABCSG hat weltweite Anerkennung in der Erforschung von Brustkrebs erlangt.

 

Der bislang letzte große Erfolg war die Publikation der Taten der ABCSG-Studie 18- eine klinische Studie zum Thema „ gesunde Knochen trotz Brustkrebs“. In dieser Studie, am der viele unserer obersteirischen Patientinnen teilgenommen haben (Vielen Dank dafür!), konnte gezeigt werden durch 2 Injektionen Denosumab 60mg. Pro Jahr die Knochenbruchrate nahezu halbieren kann. Gezeigt konnte auch werden, dass dieser Effekt nicht nur bei Frauen^mit manifester Osteoporose zutrifft, sondern auch bei Patientinnen mit normaler oder nur leicht vermindeter Knochendichte.

 

Im Sinne unserer Patientinnen hoffen wir nun auf möglichst rasche Zulassung dieses Antikörpers für alle Brustkrebspatientinnen mit dieser Indikation.