Dr.med. Christoph Tinchon, OA DL

Immuntherapie beim Mammakarzinom

 

Frau Sieglinde Mahler, Vorsitzende der SHG, begrüßte recht herzlich Herrn  Dr. Christoph Tinchon, OA an der Hämato-Onkologie am LKH Leoben.

Herr OA Dr. Tinchon informierte die  Anwesenden über den derzeitigen Stand der Immuntherapie bei Brustkrebs.

Erste Studien mit Immuntherapien laufen und rücken in greifbare Nähe. 

Die immunologische Krebstherapie wird sich neben den klassischen Verfahren etablieren.

In zahlreichen klinischen Studien werden derzeit Tumor-Antikörper erprobt.

Herceptin ist bereits zur Behandlung von Krebspatienten zugelassen.

Zu den Immuntherapien gehören außerdem die Impfung mit Tumor-Antigenen sowie die Übertragung von Tumor-reaktiven Immunzellen. Der Einsatz  von Impfstoffen, mit denen eine Tumorabstoßung ausgelöst werden soll, wird derzeit in klinischen Studien getestet und eine Zulassung wird sicher noch einige Jahre dauern.

Die Euphorie, die mit der neuen Krebstherapie verbunden wird ist groß und die ersten Ergebnisse versprechen viel. Aufgrund dieser Tatsache kann man heute mit Impfstoffen versuchen, die Krebsentstehung zu verhindern oder auch schon vorhandene Erkrankungen durch eine gezielte Stärkung der Immunabwehr zu behandeln.  

Trotzdem warnen die Mediziner vor übertriebenen Hoffnungen.

Krebszellen sind sogenannte „Tarnprofis“, die dem Immunsystem als wahre Verwandlungskünstler mit immer neuen Tricks entkommen und somit einer wirksamen Therapie entgegenstehen.

Ziel ist es, Impftherapien gegen bestimmte Krebsarten zu entwickeln oder neue immuntherapeutische Ansätze in der Krebstherapie zu erforschen. Das Immunsystem als Waffe gegen den Krebs ist noch längst nicht ausgeschöpft. Es ist an der Zeit, diese Möglichkeit im Kampf gegen die heimtückische Krankheit zu nutzen.

Herr OA Dr. Tinchon hat sich bereit erklärt, eine detaillierte Ausführung über diesen Vortrag für unsere nächste Broschüre (Ausgabe Nr. 18) zur Verfügung zu stellen.

Fragen der anwesenden Damen und Herren an OA Dr.Tinchon wurden sehr rege genutzt und von ihm auch ausführlichst beantwortet.

Frau Mahler bedankte sich recht herzlich für den informativen Vortrag und hat OA Dr. Tinchon gebeten, sich  wieder einmal mit einem interessanten Beitrag bei uns vorzustellen.

       

 

„Präventive Impfung gegen Brustkrebs“

 

Noch einmal konnte unsere Obfrau Frau Sieglinde Mahler, Herrn OA Dr. Christoph Tinchon, für einen sehr interessanten Vortrag gewinnen und begrüßen.

Impfkonzepte – die gezielte Stärkung der Abwehr

Impfung gegen Tumorverursachende Viren

Impfung zur Verbesserung der Tumorkontrolle

Hepatitis B – Impfung bei Lebertumoren (vermindert das Risiko)

Gebärmutterhalskrebs durch HPV Viren (noch umstritten)

Seltene spontane Rückgänge beim metastierenden Melanom

(verbessert das Überleben beim Melanom)

Gezielte Stimmulierung des Abwehrmechanismus MUC 1

MUC1 lässt sich in sehr vielen Krebsarten nachweisen.

Stimuvax (Eiweis) wird künstlich hergestellt

Neuartige Immuntherapie mit Stimuvax soll  bei Brustkrebs gut ansprechen

Studie mit Tregs – Regulierende Abwehrzellen steuern die Immuntoleranz

Allogene Stammzell-Transplantation bei Mamakarzinom spricht nicht so gut an.

Immuntherapie auch gut bei Prostatakrebs

Warum Studien?

Vor allem in der Medizin führt man oft sogenannte Studien durch, in denen man den Einfluss bzw. Wirksamkeit verschiedener Substanzen, Verfahren etc. auf den Menschen untersucht. Hierzu zählen auch klinische Tests.

Der Verlauf einer solchen Studie ist folgend:

  • Forschung
  • Praktische Phase
  • Klinische Phase  I  II  III
  • Verkauf   IV
Mechanismen der Tumorentstehung
  • Wachstumsimpulse entkoppelt
  • Der Regulation entkommen – p53
  • Der Immunabwehr entkommen
  • Unsterblichkeit der Zelle
  • Begünstigende Entzündungszellen
  • Eigene Gefäßversorgung
  • Instabilität der Gene
  • Eigener Zellstoffwechsel
  • Der Eigenzerstörung entkommen.
Risikoabschätzung mit Hilfe der Molekulargenetik
  • Genanalyse
  • Mit Human Genomprojekt kann herausgefunden werden, welches Risiko
  • für die Patientin besteht

Herr OA Dr. Tinchon weist noch auf das neue Brustgesundheitszentrum (BGZ)

im LKH Leoben (4.Stock) hin , das bereits im Betrieb ist und nur noch zertifiziert werden muss.

Näheres unter www.onkologie-leoben.at

 

Einen detaillierten Beitrag über diesen Vortrag stellt OA Dr. Tinchon für unsere nächste Broschüre (Ausgabe Nr. 19) gerne zur Verfügung.

Die anwesenden Damen zeigten großes Interesse am Vortrag und stellten auch

noch Fragen an den Vortragenden, der sie nach bestem Wissen beantwortete.

 

Unsere Obfrau bedankte sich bei OA Dr. Tinchon für den interessanten Vortrag

und wünschte ihm für seine weitere berufliche Laufbahn, die ihn in die Schweiz führt, viel Glück.

 

Gezielte Therapie von Brusttumoren

Eine neue Behandlungsstrategie bei Brusttumoren ist die sogenannte zielgerechte Therapie. Dabei kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die ganz spezifisch nur die Krebszellen töten und im Gegensatz zur Chemotherapie

keine oder nur wenige Auswirkungen auf gesunde Körperzellen haben.

 

Gezielte Therapie:

 

  • Hormonelle Behandlung des Tumors durch Entfernung der Eierstöcke
  • Blockade von EGFR-Tarceva
  • nicht jeder Tumor wird gleich therapiert
  • die Wirkung des Medikaments kann man durch Tests voraussagen

 

Die weltweite Forschung, an der sich Brustzentren intensiv beteiligen, schreitet in diesem Bereich der Brustkrebstherapien kontinuierlich voran. Auch die Kombination von zielgerechten Therapien mit klassischen Behandlungen wie der Chemotherapie wird ständig weiterentwickelt.

 

Nachfolgend gibt es eine Übersicht über die derzeit wirksamsten Therapien.

 

. Trastuzumab bzw. Herceptin

 

  Diese Medikament blockiert den HER2-Rezeptor auf der Oberfläche von        

  Krebszellen, der das Wachstum dieser Zellen vermittelt. Trastuzumab kann

  Bei ca. 20 Prozent aller Brustkrebs-Fälle eingesetzt werden, denn bei diesen

  Findet sich der Her2-Rezeptor deutlich öfter als auf normalen Zellen.

  Der Einsatz von Trastuzumab ist umso wichtiger, weil Her2-positive Tumoren

  meist aggressiv wachsen.

 

. Perjeta und Herceptin

  zusammen werden seit einem Jahr nach Absiedelungen eingesetzt.

 

. Labatinib

  Dieses Medikament wirkt im Gegensatz zu Trastzumab, im Zellinneren.

  Damit wird die Weiterleitung von Wachstumssignalen innerhalb der Krebszelle

  unterbrochen. (Nebenwirkungen: Durchfall)

 

. AFINITOR ist zusammen mit Aromatasehemmer zu nehmen.

 

. Palbociclib

  Ist ein sehr vielversprechendes Medikament, welches in Studien bereits

  sehr gute Erfolge erzielt hat.

 

. Buparlisisb

   Der Wirkstoff dieses Medikaments wird gegenwärtig in klinischen Studien

   bei diversen Krebserkrankungen eingesetzt. Auch vor brusterhaltenden

   Opertionen bei großen Tumoren.

 

. Her3 Hemmer blockieren zu Her2

 

Genannte Medikamente sind zum Teil noch in Studien, haben aber großes

Potenzial für die Zukunft.

 

. Imatinib

  Sehr gute Heilungserfolge bei der Chronisch Myeloischen Leukämie

 

Die Reparaturmechanismen bei Einzelstrangbruch oder Doppelstrangbruch

der DNA.

 

In der Regel werden die neuartigen Substanzen mit den konventionellen

Therapiemethoden (Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie) kombiniert.

 

Die Anwesenden zeigten großes Interesse an diesem Thema und stellten am Ende auch noch viele Fragen an den Referenten, der sie nach bestem Wissen beantwortete.

 

Unsere Obfrau bedankte sich bei DL Dr. Christoph Tinchon für den informativen und interessanten Vortrag.